Interview mit Julia vom Gute-Nacht-Bus


Direkt gefragt: Gute-Nacht-Bus

VDS im Gespräch mit Gute-Nacht-Bus Mitarbeiterin Julia

Kati (VDS): Warum gibt es den Gute-Nacht-Bus? Was ist euer Auftrag?

Julia: Der Gute-Nacht-Bus schließt eine Versorgungslücke zur späten Zeit. Da die meisten Angebote für Obdachlose tagsüber stattfinden, erreicht man so nicht alle Menschen gleichermaßen, weil es auch eher "Nachtschwärmer" unter ihnen gibt. Manchen fällt erst Abends ein, dass sie noch einen Schlafsack brauchen, z.B. weil ihr Versteck von der Awista geräumt wurde. Andere sind gesundheitlich angeschlagen und schaffen den Weg zur Notschlafstelle nicht selbstständig und nehmen unser Transportangebot gerne an. Am Gute-Nacht-Bus findet demnach eine Notversorgung und -vermittlung für obdachlose Menschen statt, das sich mittlerweile etabliert hat. Er gehört zum festen Hilfesystem und damit auch zu ihrer Tagesstruktur. Viele kommen auch einfach gerne, um einmal ein nettes Gespräch mit anderen, ihnen verlässlichen Leuten zu führen oder um Sorgen und Nöte auszusprechen.

 

Kati (VDS): Welche Hilfe bietet ihr den Obdachlosen konkret an?

Wie schon erwähnt, findet eine Notversorgung am Bus statt. Der Sprinter ist voll beladen mit Lebensmitteln, Getränken, Kleidung und Schlafsäcken. Fast jeden Abend bekommen wir von verschiedenen Stellen warmes Essen, sodass auch das Verlangen nach etwas Deftigem gestillt werden kann. Eine der wichtigsten Angebote ist jedoch das "offene Ohr". Denn Menschen, die durch das Raster gefallen sind, sind häufig auch nur schwer sozial kompatibel. Sie wirken anstrengend, sind leicht reizbar oder haben zum Teil auch durch Drogen- und Alkoholkonsum eine verschobene Wahrnehmung. Sie alle haben dennoch das Bedürfnis nach sozialer Interaktion. Sie wollen reden und sich austauschen: Über Sorgen und Nöte oder die schönen Dinge des Lebens bzw. Alltägliches. Ein Gespräch tut einfach gut. Ein weiteres wichtiges Angebot ist die Vermittlung und der Transport zu den Notschlafstellen. Da nicht immer ein Platz frei ist und sie kein Telefon besitzen, um anzurufen, müssten sie jede Stelle zu Fuß ablaufen. Am Gute-Nacht-Bus kann für sie angerufen und nach einem Platz gefragt werden und Menschen, die orientierungslos oder krank sind können sogar dort hin gefahren werden.

 

Kati (VDS): Wie kann man euch ganz praktisch  und indirekt oder direkt unterstützen?

Wir brauchen immer mal wieder Ehrenamtliche, vor allem welche, die den Sprinter fahren können und wollen. Hier am besten immer mal auf www.facebook.com/vision.teilen schauen. Zudem brauchen wir immer Sachspenden. Männerkleidung wie Turnschuhe in Gr. 44/45, Jeanshosen, Sweatshirts, T-Shirts, Boxershorts und Socken. Aber auch Schlafsäcke, Isomatten und Decken. Hin und wieder wird auch mal ein Zelt benötigt.

Wir sind auch immer interessiert an tollen Aktionen. Veranstaltungen als Dankeschön für unsere Ehrenamtler oder auch für die Klienten. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt und wir sind offen für Vieles"

 

 

 

Julia Kasprzyk

ist Projektleiterin von Gute-Nacht-Bus in Düsseldorf


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Kommentare: 3
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